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                Entgegnung
                zur Kritik an: Beck, H. (1999-2000): Die Larven
                der Europäischen Noctuidae. Revision der
                Systematik der Noctuidae (Lepidoptera: Noctuidae)
                
                Einige
                Bemerkungen zur Systematik der Noctuidae gemäß
                der Darstellung durch Kitching & Rawlins [(1999).
                19. The Noctuoidea. Handbuch der Zoologie, vol. 4
                (Arthropoda), (2) Insecta, (35) Lepidoptera. (ed.
                N. P. Kristensen): pp. 355-401] und zu den
                Angriffen gegen Beck durch Fibiger (1997) und
                durch Ronkay & al. (2001), beide in Noctuidae
                Europaeae, Editor Fibiger. 
                Die
                von Kitching & Rawlins gemachten Angaben zu
                den Noctuidae entstammen zum Teil einem unvollständigen
                Literaturstudium oder falsch verstandener
                Literatur (Boursin, 1964), bzw. sind sie die
                Folge der fehlenden Zitierung der betreffenden
                Literatur durch Fibiger & Hacker (1991). So
                behaupten Kitching & Rawlins (1999: 384):
                Recently Fibiger & Hacker (1991),
                following Crumb (1956), removed Xylenini and
                Apameini from Cuculliinae and Amphipyrinae
                uniting them on Ipimorphinae. However
                no sound reasons exist for maintaining this
                entity (Ipimorphinae, Anmerkung Beck)
                distinct from Hadeninae and we include both taxa
                (Xylenini and Apameini) therein (as suggested by
                Boursin, 1964). Fibiger & Hacker geben
                jedoch Crumb in ihrem Literaturverzeichnis nicht
                an, allerdings auch nicht Beck. Es ist für
                Fibiger & Hacker und auch für Ronkay &
                al. (2001) symptomatisch, Erkenntnisse von Beck
                zu übernehmen, nicht aber die Urheberschaft zu
                nennen. So haben Fibiger & Hacker in ihrer
                Systematic List, gemäß der Angaben
                von Beck (1960, S. 282) die Gattungen Aporophila,
                Lithophane ..... bis Cirrhia
                aus den Cuculliinae entfernt und den Ipimorphinae
                zugeordnet. Der bezug von Kitching & Rawlins
                auf Boursin, 1964, ist irreführend, da Boursin
                in dem betreffenden systematischen Verzeichnis
                der Trifinae klar zwischen den Hampsonschen
                Unterfamilien unterscheidet, was ja Hartig &
                Heinicke, 1973, in ihrem Systematisches
                Verzeichnis der Noctuiden Europas übernommen
                haben.- Beck, 1989, 1992, hat seine Änderungen (Beck,
                1960) zwischen den Cuculliinae und Ipimorphinae
                bekräftigt und den Gattungsbestand der
                Cuculliinae auf Grund von Untersuchungen weiteren
                larvalen Materials erweitert. Diesem revidierten
                Gattungsbestand der Cuculliinae folgten Ronkay
                & Ronkay (1995, Addition von Epimecia von den
                Ipimorphinae zu den Cuculliinae) und
                nun, Ronkay & al., 2001, im Appendix zu
                Hadeninae II, mit der Addition von Stilbia,
                Stilbina (Lukaschia) (sowie von Praestilbia,
                die Beck noch nicht zur Verfügung steht), sowie
                von Xylocampa (Beck bereits 1960!) zu
                den Cuculliinae. In diesem Appendix werden auch
                die Gattungen Allophyes, Meganephria
                ... (die von Beck, 1960, Valeria, 1989, bereits
                zu den Cuculliinae gestellt wurden) den
                Psaphidinae (Poole, 1995) zugerechnet; die
                Psaphidini werden von Franclemont & Todd,
                1983, jedoch, als Tribus, den Cuculliinae
                zugeordnet. Hier handelt es sich ohne Zweifel um
                eine imaginalsystematische Fehlentscheidung Pooles,
                die zugleich das mangelhafte Verständnis für
                eine Unterfamilie zum Ausdruck bringt, die
                durchaus auf dem Niveau von Tribus polymorph sein
                kann, ohne gleich polyphyletisch sein zu müssen.
                Im übrigen hat Beck, 1996, für diese
                Gattungsgruppe der Cuculliinae die Tribus
                Allophyini eingeführt; wogegen Brachionycha
                und Asteroscopus den Psaphidini, bzw.
                Feraliini zugeordnet werden. Insofern ist die
                Zuordnung der Gattungen Allophyes, Meganephria
                und Valeria durch Ronkay & al. zu
                den Psaphidinae (Psaphidini) falsch. Diese Möglichkeit
                bringen bereits Ronkay & al. selbst zum
                Ausdruck: The genera Allophyes, Meganephria
                and Valeria ...... are not psaphidinids
                in the strict sense. Alle genannten Genera
                befinden sich bei Fibiger & Hacker, 1991,
                noch bei den Ipimorphinae.  
                
                    Beck, 1992 (und
                    bereits 1960: 187), betonte den Übergang
                    zwischen den Apameinae (=Ipimorphinae)
                    und Hadeninae mit dem nomenklatorisch ungültigen
                    Namen Hadapameini.  
                 
                Die
                Arbeiten von Kitching & Rawlins (1999), von
                Fibiger (1991,1993,1997), von Ronkay & Ronkay
                (1994, 1995) und von Ronkay & al. - mit
                Ausnahme von Kitching & Rawlins alle in
                Noctuidae Europaeae (Editor Fibiger) - versuchen
                ein Nonplusultra in bezug auf
                Wissenschaftlichkeit zu suggerieren; dem trägt
                auch eine entsprechende Aufmachung Rechnung. Die
                bereits gemachten kritischen Bemerkungen belegen,
                dass vieles davon kritisch betrachtet werden muss
                und nicht unwidersprochen bleiben kann.- So ist
                es schon sehr merkwürdig, dass die oben erwähnten
                Änderungen Becks zwischen den Cuculliinae und
                Ipimorphinae von diesen Autoren
                akzeptiert werden (zum Teil, Ronkay folgend, auch
                von Fibiger & Hacker, 1998, Esperiana 6) und
                dass alle anderen taxonomischen Änderungen Becks
                (1991, 1996, 1999-2000) falsch sein sollten.
                Besonders die Attacken von Fibiger [1997: 22
                Most if not all of the new nominal taxa
                published by Beck (1996) have to be rejected]
                und ebenso die von Ronkay & al. (2001) sind
                ungerechtfertigt. Fibigers Attacke ist vor allem
                mit dem Begriff nomina nuda begründet;
                somit war es nur eine formale Zurückweisung.
                Dieser Einwand ist indessen durch Beck (1999-2000)
                entkräftet worden. Nichtsdestoweniger sollte die
                extrem verkürzte Vorabmitteilung dieser Änderungen
                innerhalb der Noctuidae (Beck, 1991,1996) in
                erster Linie als Signal verstanden werden, dass
                die Systematik dieser Familie gemäß Hampson,
                Boursin, Hartig & Heinicke, sowie Fibiger
                & Hacker, nicht länger hingenommen werden könne.
                Dies hatte bereits der bekannte und anerkannte
                Imaginalsystematiker Berio (1981, 1985) zum
                Ausdruck gebracht. Nach anfänglicher Zustimmung
                (vgl. die Aufgliederung des Genus Orthosia)
                sind jedoch viele seiner Änderungen wieder
                annulliert worden. Merkwürdigerweise wurden sie,
                z.T., durch Neukombinationen oder als selbständige
                Genera (Dioszeghyana Hreblay, Typus schmidtii
                Diószeghy, Anorthoa Berio, Typus munda
                D. & Schiff.) sogar noch aufgewertet. Siehe
                auch unten Orthosia (Rororthosia),
                Typus rorida Frivaldszky.  
                Die
                Argumente Fibigers (1997) und Ronkays & al. (2001)
                gegen die systematischen Änderungen Becks müssen
                substantiell zurückgewiesen werden: So ist
                allein die Vorstellung der Phylogenie der
                Noctuinae sensu Fibiger (1997, nach Lafontaine,
                dem Hauptrepräsentanten der nordamerikanischen
                Noctuidologen) verglichen mit der beweisbaren
                Realität (Beck, 1999, I:637-638) völlig
                entgegengesetzt. Behauptet doch Fibiger (1997,
                III: 150), dass Noctua älter sei als Euxoa,
                wogegen das Umgekehrte der Fall ist.  
                Die
                Behauptung von Fibiger, dass Paradiarsia
                littoralis Packard (aus Nordamerika) eine
                Schwesterart von Beckeugenia punicea
                sei, wird von Beck nach allen verfügbaren Daten
                (imaginal-habituell, genitalmorphologisch,
                Lafontaine, 1998 und larval) eindeutig widerlegt. 
                Es
                ist ferner sehr eigenartig, dass Fibiger (1997)
                bei den Noctuinae sensu Fibiger eine Reihe von
                informellen Artengruppen vorstellt, die nahezu
                vollkommen identisch mit den von Beck
                aufgestellten Untergattungen und Gattungen sind.
                Andererseits synonymisieren Fibiger &
                Lafontaine Pseudochropleura Beck, 1991 (Typus
                musiva Hübner), als nomen nudum (wobei
                jeder weiß, was musiva ist, und nichts
                anderes ist zunächst der Sinn des ICN) mit Albocosta
                Fibiger & Lafontaine, 1997 (Typus musiva
                Hübner), und stellen zugleich für die sowohl
                habituell sehr nahestehende wie auch
                genitalmorphologisch weitgehend übereinstimmende
                flammatra D. & Schiff. eine weitere,
                unnötige Gattung, Basistriga Fibiger
                & Lafontaine, 1997, auf. Umgekehrt ist nicht
                verständlich, wie vier, allein habituell so sehr
                verschiedene Agrotis-Arten (Agrotis
                ipsilon Hufnagel, trux Hübner, exclamationis
                Linnaeus und schawerdai Bytinsky-Salz,),
                auf der Basis genitalmorphologischer
                Untersuchungen in einer Artengruppe vereinigt
                werden können. Für die vier Taxa liegen
                inzwischen jeweils die Larven vor, die eindeutig
                die Zugehörigkeit zu vier verschiedenen Gruppen
                beweisen. Das zeigt zugleich die
                genitalmorphologisch beeinflusste Einseitigkeit
                des Taxierens von Fibiger und dessen Grenzen.  
                Natürlich
                konnten von Beck (1999-2000) nicht alle
                taxonomischen Probleme bei den europäischen
                Noctuidae gelöst werden, weder aus Zeitgründen
                noch mangels des betreffenden larvalen Materials.
                Einige Positionen, z. B. die von Eupsilia
                transversa, wurden, traditionell, aus früheren
                Werken übernommen, ohne eine
                genitalmorphologische Untersuchung und deren Würdigung
                vorzunehmen, deren Ergebnisse nun dankenswerter
                Weise für diese Gruppe (Ronkay & al. 2001)
                vorliegen. Aber die Kombination von Eupsilia
                mit den Xylenini (Ronkay & al. 2001) ist
                gewiss unglaubwürdiger als die traditionelle bei
                den Agrocholina/Conistrina. Natürlich war das
                Vorgehen Becks (1999-2000) bei den Agrocholina
                und Conistrina nur vorläufig und auch hierfür
                geben die detaillierten Genitalstrukturen nach
                Ronkay & al. jetzt die Möglichkeit einer
                besseren Klärung der Beziehungen zwischen beiden
                Taxa (Beck in prep.). Im übrigen bestätigen
                Ronkay & al., dass es nicht möglich ist, Agrochola
                zu charakterisieren (da vermutlich
                polyphyletisch, und nichts anderes bringt die
                Gruppenbezeichnung Agrocholina zum Ausdruck). Was
                hindert also die notwendigen Konsequenzen zu
                ziehen (die Beck z.T bereits gezogen hat) oder zu
                ergänzen?  
                Die
                Nichtberücksichtigung der Larven durch Ronkay et
                al. ist eine große Unterlassung. Diese Autoren
                versuchten ihr diesbezügliches Nichtwissen durch
                die Hinzuziehung von Ahola, einem Spezialisten
                der Noctuiden-Larven, Freund von Beck und
                Mitarbeiter (1993, 1999-2000), zu kompensieren.
                Aber sie gaben Ahola nicht die Möglichkeit, bei
                entsprechenden taxonomischen Problemen seine (larvalen)
                Argumente einzubringen. So ist es nicht zu
                verstehen, dass Ahola nicht gegen die
                widersinnige Kombination der imaginal-habituell (nach
                Größe und Ornamentik) bereits so verschiedenen
                und charakteristischen Trigonophora-Arten
                mit Pseudaporophila haasi Staudinger (als
                Subgenus von Trigonophora) opponierte.
                Außerdem ist es ein Rückschritt, Dasycampa
                Guenée (mit rubiginea D. & Schiff.
                und staudingeri de Graslin) mit (Conistra)
                erythrocephala D. & Schiff. zu
                kombinieren - eine Kombination, die auch
                genitalmorphologisch nicht aufrechtzuhalten ist,
                weshalb, immerhin, der Coautor Yela zwei
                Artengruppen vorstellt.  
                Eine
                weitere nicht haltbare Kombination ist die von Orthosia
                (Rororthosia) rorida (und
                verwandte Arten) mit Perigrapha. Glücklicherweise
                hat (wohl) Ronkay die allein aufgrund der
                spiraligen Vesicae vorgenommene Kombination von Anorthoa
                munda mit Perigrapha (Hreblay, 1996)
                wieder rückgängig gemacht. Die Missachtung des
                Imaginalhabitus und die Nichtberücksichtigung
                der Larven brachten Ronkay & al. indessen
                dazu, zu behaupten, dass die Gattungen Ammoconia
                und Antitype nächst verwandt seien (wohl
                aufgrund einer recht oberflächlichen Betrachtung
                der Genitalstruktur); auch hier fehlt das Veto
                des Larvalspezialisten Ahola.  
                Es
                ist zu bewundern, wie sich Ronkay & al. (20001:
                288-289) auf drei Spalten bemüht, zu beweisen,
                dass die Kombination von Xylocampa Guenée
                mit Calliergis Hübner und Lophoterges
                Hampson innerhalb der Cuculliinae als Subtribus
                Xylocampina (Beck, 1960, 1996) falsch ist.. Nach
                der Ornamentik und schlanken Gestalt der Larven
                besteht keine andere Möglichkeit, trotz des
                gegenüber den beiden anderen Gattungen
                abweichenden kräftigen Körpers und der ganz
                andersartigen Zeichnung der Vorderflügel bei der
                Imago von Xylocampa. Natürlich besteht
                dadurch eine Lücke zwischen den drei Gattungen.
                Aber was hindert, dieses Problem an Hand
                weiteren, SO-asiatischen Materials zu untersuchen
                und womöglich zu schließen.  
                Natürlich
                hat auch Beck, 1999-2000, einige
                Fehlinterpretationen begangen. Eine davon ist
                sicher die Taxierung von carvalhoi
                Pinker als Generotype (von Carvalhoia Beck, 1999);
                es handelt sich jedoch um eine Art, die nahe mit Paranoctua
                comes Hübner verwandt ist. Wie die Größe
                und Abbildungen der Larven beider Taxa zeigen (Beck,
                2000, III, Fig. B708, B719x), bestehen zwischen
                beiden Taxa erhebliche Übereinstimmungen, im
                Gegensatz zu den imaginal-habituellen
                Unterschieden. Aber was sind solche Einzelfehler
                im Vergleich mit der Fülle der Fehltaxierungen
                bei Fibiger und Ronkay & al., von denen hier
                nur einige, besonders auffällige beleuchtet
                werden? Ohne sorgfältige Untersuchung durch
                Ronkay & al. und ohne Berücksichtigung der
                Larven (deren Zeichnungsunterschiede, neben der
                auffällig abweichenden imaginalen Zeichnung,
                bereits Tutt, 1896, dazu veranlasst hatte, für citrago
                Linnaeus ein eigenes Genus gegenüber Xanthia
                Ochsenheimer aufzustellen), die doch Ahola
                kannte, werden Aurxanthia aurago, Helladica
                cypreago, Tiliacea citrago and Sulphxanthia
                sulphurago in einer Gattung vereinigt. Diese
                Zurückstufung ist kein Fort-, sondern ein Rückschritt
                wie vieles des fast ausschließlich genital-morphologisch
                beeinflußten Taxierens der modernen
                Imaginalsystematik. Ganz im Gegensatz dazu steht
                das imaginale Taxieren bei der Produktion von
                Arten: geringste, womöglich konstante
                morphologische Differenzen (ein bisschen stärker,
                etwas schwächer, mehr gekrümmt, etwas größer,
                usw. sind kaum nachvollziehbare und wohl eher
                individuelle oder doch subspezifische
                Unterscheidungsmerkmale) genügen für die
                Aufstellung einer Flut neuer Arten. Dabei sollte
                eine Morphospezies jeweils ein neues (meist auch
                genital-)morphologisches Konzept, einen neuen
                Weg, ein neues Konstruktionsprinzip (auf dem
                Artniveau) aufweisen (Beck, 2000, IV: 17 ff.).  
                Das
                verzweifelte Sichanklammern an die nicht
                haltbaren Hampsonschen Unterfamilien Noctuinae,
                Hadeninae und Ipimorphinae ist nun
                offenbar, durch die eine Unterfamilie Hadeninae
                sensu Kitching & Rawlins für die Hadeninae
                und Ipimorphinae, im Begriff überwunden
                zu werden. Doch auch die neue Unterfamilie Hadeninae
                ist unbefriedigend, da nicht genügend
                charakterisierbar. Diese relativ jungen Taxa (Noctuinae,
                Hadeninae und Ipimorphinae auct.)
                wurden von Beck, 1960, als Tribus der einen
                Unterfamilie Noctuinae behandelt.  
                Beck,
                1960, hat das Hampsonsche System (Hampson, 1898-1913)
                für die Noctuidae erschüttert; dieser Prozess
                wurde von Beck (1989, 1992, 1996, 1999-2000)
                fortgesetzt und zum vorläufigen Abschluss
                gebracht. Daraus resultierend ist die Rückstufung
                der Hadeninae und Ipimorphinae zu der
                einen U.-Fam. Hadeninae durch Kitching &
                Rawlins eine der Konsequenzen, ebenso die
                Reformierung der Cuculliinae und die Erkenntnis
                von deren nahen Verwandtschaft zu den Heliothinae
                und Plusiinae.  
                Die
                Spekulation darüber, was Noctuidae sind, und über
                die Unterfamilien der Noctuidae geht weiter. So
                schließen zwar Kitching & Rawlins die
                Nolidae (mit Beck, 1999) von den Noctuidae aus,
                gleichzeitig ordnen diese aber die Chloephorinae
                und Sarrothripinae den Nolidae zu, ganz im
                Gegensatz zu Beck, der diese bei den Noctuidae
                beläßt. Die vorübergehend (Kitching, 1984) in
                jüngster Zeit von den Noctuidae abgetrennten
                Herminiinae sind inzwischen wieder zu den
                Noctuidae zurückgekehrt (Owada, 1986, Näheres
                vgl. Yela 1997: 100).  
                Dass
                taxonomische Änderungen im Sinne Becks notwendig
                sind, kann nach den obigen Ausführungen kaum
                jemand bezweifeln. Diese aber mit dem Argument
                abwürgen zu wollen, dass solche Revisionen nur
                im Rahmen weltweiter Untersuchungen, also
                imaginal (da ja entsprechendes larvales Material
                weitgehend fehlt) statthaft seien, zeigt die
                eigentliche Haltung der betreffenden
                Wissenschaftler, wie Fibiger und Ronkay. So
                bringen Ronkay & al., 2001, von jeder Gattung
                die weltweit bekannten Arten (einschließlich
                vieler neuer Genitalspezies), die im Grunde einen
                auf die europäische Fauna (Noctuidae Europaeae!)
                fixierten Leser gar nicht interessieren können.
                Es handelt sich also um Auflistungen an die
                Adresse Becks. Nichtsdestotrotz widerspiegeln die
                dabei umrissenen Artengruppen die jeweilige für
                Europa relevante subgenerische Gliederung Becks für
                die betreffenden Genera.  
                So
                sind wir immer noch von einem befriedigenden und
                allseits anerkannten (natürlichen) System der
                Noctuidae weit entfernt. Doch sind sich die führenden
                Imaginalsystematiker einig, dass eine
                befriedigendere Situation nur unter Einbeziehung
                der Untersuchung der Larven erzielt werden kann.
                Dies setzt die Partnerschaft zwischen Imaginal-
                und Larvalsystematikern voraus. Diese
                Partnerschaft kann aber nur in Gleichberechtigung
                bei taxonomischen Entscheidungen funktionieren.
                Dem steht leider die Praxis der
                Imaginalsystematiker mit ihren Angriffen gegen
                Beck und der Missachtung larvaler Befunde (Mitarbeit
                von Ahola in Hadeninae II) entgegen. 
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                - Revision der Systematik der Noctuidae. The
                Larvae of the European Noctuidae - revision of
                the systematics of the Noctuidae (Lepid.,
                Noctuidae). Herbipoliana 5, Vol. 1 (pp. 859) und
                Vol. 2 (pp. 447, 1021 Fig., insgesamt mit 4466
                Detail-Fig.). Verlag Dr. U. Eitschberger,
                Marktleuthen.  
                Beck,
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                - Revision der Systematik der Noctuidae. The
                Larvae of the European Noctuidae - revision of
                the systematics of the Noctuidae (Lepid.,
                Noctuidae). Herbipoliana 5, Vol. 3: Farbbildband
                mit 99 Farbtafeln und 1778 Farbfotos nach
                lebenden Raupen von ca. 900 Arten. Revidierte
                'Systematische Liste der Noctuidae Europas',
                Stand 2000).- 99 colour-plates with 1778 fotos of
                living larvae of about 900 species of the
                Noctuidae of Europae. Revised 'Systematic list of
                the European Noctuidae', state 2000. 336 pp.- Vol.
                4: Weitere Diskussion über einige positive
                Leistungen und über das Versagen der
                Imaginalsystematik der Noctuidae der vergangenen
                zwei Jahrzehnte im Vergleich mit praeimaginalen
                Untersuchungen; deutsch-englische
                Kurzbeschreibungen von rund 900 Arten.- Further
                discussions about the controversy of some
                positive and heavy negative efficiences of the
                imaginal-systematics of the Noctuidae in the gone
                two decades as compared with the results of
                preimaginal studies (German-English); short-descriptions
                of about 900 species (German-English). 512 pp.
                Verlag Dr. U. Eitschberger, Marktleuthen.  
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